1932-1939

In einer Bierlaune beschloss der Hanseller Kegelklub am 25. Juli 1932, einen Schützenverein zu gründen. Es war an der Zeit, auch in Hansell eine Schützenbruderschaft auszurufen. Die erste Generalversammlung fand am 31. Juli 1932 statt, in der bereits der erste Vorstand gewählt wurde. An diesem Abend lassen sich 42 Junggesellen als Mitglieder in den Schützenverein aufnehmen. Der Jahresbeitrag wird auf 2,40 Reichsmark festgesetzt. Das erste Schützenfest fand dann am 4. September 1932 statt. Zur ersten Weihnachtsfeier am 6. Januar 1933 wollte jeder Schützenbruder einen kleinen Preis stiften. Der Hauptpreis war ein Schwein. Noch in diesem Jahr wurde die Gründung einer Knüppelkapelle beschlossen. Die Schützenbrüder genehmigten die Anschaffung von Abzeichen, Krone, Schärpen, Degen und einer Vereinsfahne. Am 30. April 1933 wurde um vier Uhr morgens ein Maigang veranstaltet. Am 16. Juli nach der Fahnenweihe nahm der Verein am Jubelfest des Schützenvereins "Bahnhof"-Greven teil. Im September 1933 ist das Schützenfest erstmals über zwei Tage ausgetragen worden (3. und 4. September). Die Königspare aus Waltrup und Entrup wurden zum  Schützenfest eingeladen. Im Jahre 1934 reichte der lange Arm des Nationalsozialismus bis in den Verein: Der Ortsgruppenleiter aus Altenberge erschien am 18. Februar in der Generalversammlung und machte die Schützenbrüder auf ihre besonderen nationalsozialistischen Pflichten aufmerksam. Der 1. Vorsitzende wurde zum "Führer" des Vereins " umgemodelt" und per Handschlag vereidigt. Zum Schützenfest trugen alle Schützen erstmals eine weiße Hose. Mit grün-weißen, in Plattdeutsch abgefassten Plakaten ist auch in den Nachbarorten und Bauernschaften fürs Fest geworben worden. Die Musik zum Schützenfest 1935 bestellte der Verein beim Arbeitsamt Rheine. Zum Schützenfest 1935 musste die verlorene Vereinsfahne wiederbesorgt werden. Auf Drängen des Ortsgruppenleiters stellte der Verein 1936 eine Schießmannschaft auf. In der Generalversammlung am 9. Februar 1936 wurde mit einstimmigem Beschluss der §3 der Vereinsatzung geändert: Ab sofort konnten auch verheiratete Männer Schützenbrüder werden. Alle eingezogenen Schützenbrüder erhielten zum Winterfest einen Kartengruß. Am Schützenfest 1937 gab es eine neue Attraktion: Erstmals wurde der neueingeübte Fahnenschlag vorgeführt. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 3 Reichsmark erhöht. Im Schützenfestjahr 1938 besuchte der Verein die Reichsgartenschau in Essen (statt des Maigangs). Zur Unterhaltung am Schützenfestnachmittag sang der Gesangsverein aus Hohenholte. Am 1. September 1939 brach der Krieg aus. Das Schützenfest konnte nicht mehr in dem bereits aufgestellten Schützenzelt stattfnden.

1939-1946

Viele Schützenbrüder sind zum Ausbruch des Krieges eingezogen worden. Vereinzelt kehrten die Schützenbrüder nach sechs schrecklichen Kriegsjahren aus der Gefangenschaft nach Hause zurück. Am 1. Mai 1946, nach Ende des Krieges, ließen einige Schützenbrüder den Schützenverein wieder aufleben. Das erste Nachkriegsschützenfest wurde nach Absprache mit den Angehörigen der gefallenen und vermissten Soldaten am ersten Sonntag im September 1946 gefeiert. Da Feuerwaffen jeglicher Art verboten waren, wurde der Vogel mit Knüppeln "abgeschossen". Der erste Nachkriegskönig ließ auf seinem Königsschild den plattdeutsche Spruch schreiben:

" Nu wör et auk lange heer, dat wie fieren usse Schüttebeer! No schwore Tiet, dat erste Fest, wie mösset probeeren, at gouk uppet Best! "


1947-1959

Auch 1947 durfte der Vogel nur mit Knüppeln abgeschossen werden. Bis zur Währungsreform 1948 war auch die Zeit des "Balkenbrandes". Zum Schützenfest brachte jeder, so gut er konnte, selbstgebrannten Korn, in allen Geschmacksrichtungen, mit. Ein Zollfahnder aus Unna soll gesagt haben, in Altenberge gebe es mindestens sechzehn Brauereien, davon sei die einzige gewerbliche, Beuing, die kleinste. In den Jahren 1948 und 1949 durfte der Vogel mit einer Armbrust abgeschossen werden, bis dann im Jahre 1950 das Schießen mit Feuerwaffen wieder erlaubt wurde. Mit gestifteten Eichenbrettern und Beschlägen wurde im Jahre 1951 der lang ersehnte Fahnenschrank angeschafft. 1952 nahmen die Schützenbrüder am Jubelfest des Altenberger Schützenvereins teil. Der Jahresbeitrag ist in diesem Jahr auf 6,00 DM festgelegt worden. In der Vorstandssitzung am 12. Mai 1953 beriet man über die Errichtung eins Denkmals zu Ehren der gefallenen und vermissten Soldaten unserer Gemeinde. 1954 ist derjenige mit einem Strafgeld von 3,00 DM bestraft worden, der nicht in voller Uniform, d. h. mit schwarzen Schuhen, weißer Hose, dunkler Jacke und Hut mit Feder zum Schützenfest angetreten war. Wegen des schlechten Wetters und der nicht eingebrachten Ernte fand das Schützenfest drei Wochen später statt. Im Jahre 1957 feierte der Verein "An de Buorg" bei herrlichem Wetter am 1. und 2. September sein 25-jähriges Jubelfest. Alle bisherigen Könige wurden eingeladen, um mit ihnen ein Kaiserschießen zu veranstalten. Der Schützenverein beschloss 1958, inskünftig zu allen Schützenfesten den Jubelkönig mit seiner Jubelkönigin einzuladen. Am 30. August 1958 wurde die neue Vogelstange errichtet und für das Schützenfest geschmückt. Bürgermeister und Amtsdirektor wurden erstmals zum Fest eingeladen.

1960-1969

Die Vorstandssitzung am 11. Oktober 1960 legte fest, dass König nur werden kann, wer mindestens seit fünf Jahren im Vereinsbezirk wohnt und mindestens seit zwei Jahren Vereinsmitglied ist. Da die Vereinsfahne sehr restaurierungsbedürftig war, wurde 1961 eine neue Vereinsfahne angeschafft. Die  Kosten dafür beliefen sich auf 1300,00 bis 1400,00 DM. Am ersten Tag des Schützenfestes fand die Fahnenweihe statt. Am 9. Juni 1963 folgte man der Einladung zum Jubelfest des Altenberger Schützenvereins. Nach Durchführung einer Haussammlung zugunsten der Fertigstellung des Ehrenmals, konnte 1964 mit den vorgesehenen Arbeiten begonnen werden. Zum Schützenfest 1964 gab es erstmals eine Kinderbelustigung. In einer geheimen Abstimmung über einen Zwischenfall beim Schützenfest wurden die betroffenen Schützenbrüder für drei Jahre aus dem Verein ausgeschlossen. Der Jahresbeitrag ist 1965 auf 7,00 DM erhöht worden. Der Verein verstärkte im Jahre 1966 die Zeitungswerbung für das Schützenfest. Wegen des Baues der neuen Straße nach Altenberge wurde die Vogelstange auf dem Hof Rumphorst versetzt. Derjenige Schütze, der den Vogel abgeschossen hatte, aber kein König werden wollte, hatte sofort eine Strafe von 100,00 DM zu zahlen. 1967 beschloss der Vorstand, da mehrere Unfälle passiert waren, in Zukunft keine Pferde mehr einzusetzen. In der Generalversammlung am 3. Dezember 1967 trat der gesamte Vorstand zurück und es fanden Neuwahlen statt. 1968 fragte der Verein bei der Gemeinde an, ob die Schulkinder nicht zum Schützenfest schulfrei bekommen könnten. In der Vorstandssitzung wurden Verdächtigungen einer Geldunterschlagung laut, die aber entkräftet werden konnten. Der Kreis Steinfurt hatte für die Versetzung der Vogelstange einen Zuschuss beigesteuert, der dem Verein zugute gekommen ist. Zum Schützenfest 1969 musste eine Gewehrhalterung aufgestellt werden. Das Schmücken der Vogelstange und das Schützenfest wurden vom Spielmannszug Nienberge mitgestaltet. Die Generalversammlung beschloss am 29. November 1969 eine wichtige Änderung des Wahlmodus zum Vorstand. Die  Kontinuität der Arbeit des engeren Vorstandes sollte dadurch verbessert und gewährleistet werden, dass die Vorstandsmitglieder nicht mehr allesamt zum selben Zeitpunkt neu gewählt werden. Mit Beginn des Jahres 1970 wurde der Reihe nach in einem vierjährigen Turnus jährlich ein Vorstandsmitglied neu gewählt.
  

1970-1979

Im Jahr 1970 gab es Probleme mit der Wiederbesetzung der Offiziere. Die Versammlung beschloss deshalb, dass in Zukunft jeweils der Schützenkönig des Vorjahres für die Aufstellung der Offiziere zu sorgen hat. Das Schützenfest wurde auf einem Film festgehalten. 1972 fand zum ersten Mal ein Kappenfest (Karneval) statt. Der Jahresbeitrag der Mitglieder erhöhte sich auf 10,00 DM. Das 125-jährige Jubiläum des Schützenvereins Entrup wurde 1974 auch mit dem Schützenverein "An de Buorg" gefeiert. 1976 gab es wieder eine Erhöhung des Beitrages auf 15,00 DM. Die Priese beim Vogelschießen wurden nicht mehr, wie bisher, auf Krone, Zepter, Reichsapfel und Flügel ausgesetzt, sondern auf die letzten vier Schüsse. Auch der Schützenverein Nienberge feierte ein Jubelfest, an dem der Hanseller Schützenverein teilnahm. Auf der Generalversammlung im November 1976 hob man die Aufnahmegebühr für Schützenbrüder auf. Derjenige, der beim Schützenfest den Vogel abschießt musste fortan eine Strafe von 400,00 DM zahlen. Im Wiederholungsfall wurde der doppelte Betrag erhoben. Um die Kassenlage aufzubessern veranstaltete der Verein 1977 zum ersten mal ein Scheunenfest. 1978 wurde der Jahresbeitrag auf 20,00 DM erhöht.
   

1980-1989

Der Schützenverein "An de Buorg" konnte 1982 sein 50-jährigees Vereinsjubiläum feiern. Zu diesem Fest lud man elf Nachbarvereine ein. Ein groß organisiertes Nachmittagsprogramm, sowie ein Sternmarsch der eingeladenen Vereine waren ein Höhepunkt des Festes. Auch ein Kaiserschießen -wie am Jubelfest vor 25 Jahren- wurde am Montag veranstaltet.